Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: Immer wenn ein Film oder eine Serie erfolgreich ist, dauert es nicht lange, bis ein erweitertes Universum entsteht. Das kann eine Fortsetzung, ein Prequel – oder sehr oft – ein Spinoff sein. Dabei handelt es sich um eine Geschichte, die im gleichen Universum spielt, aber andere Figuren begleitet oder Nebenhandlungen weiterentwickelt. Manchmal ist die Verbindung zum Original nur noch ziemlich lose …

Im Grunde unterscheidet es sich nicht allzu sehr von der Entwicklung einer Franchise – wobei manche Spinoffs deutlich weit hergeholt wirken.
Wahrscheinlich haben wir alle schon mindestens eine Folge von CSI gesehen – sei es das Original in Las Vegas oder eines der Spinoffs in Miami oder New York. Suits hat etwas Ähnliches gemacht, indem es in eine andere Stadt verlegt wurde (Suits: LA), mit denselben archetypischen Figuren, demselben Produktionsstil und ziemlich ähnlichen Handlungen.
Manchmal bleibt die Serie auch in der gleichen Stadt, wechselt aber die Abteilung: Das ist das Prinzip der Chicago-Reihe (Chicago Med, Chicago Fire, Chicago P.D.), in der entweder medizinisches Personal, Feuerwehr oder Polizei im Mittelpunkt stehen. Man könnte auch FBI oder Law & Order nennen, die sich ebenfalls stark verzweigt haben (FBI: Most Wanted, Law & Order: Organized Crime).
Das Grundprinzip ist immer dasselbe: Es braucht nur ein zentrales Element, auf dem sich beliebig viele Geschichten aufbauen lassen. Dieses Element kann ein Ort sein, ein Zeitrahmen (Prequel oder Sequel) oder sogar nur eine einzige Figur. Letzteres hat zu besonders spannenden Ergebnissen geführt, z. B. bei der Entwicklung von Nebenfiguren wie The Penguin (ursprünglich in The Batman) oder Peacemaker (erstmals in The Suicide Squad).
Am weitesten verbreitet ist jedoch das Prequel/Sequel-Prinzip. In dieser Kategorie finden sich einige der beliebtesten Serien überhaupt: Outlander: Blood of my Blood, House of the Dragon oder bald auch ES: Welcome to Derry. Diese Serien führen uns in die Vergangenheit und erzählen die Ursprünge von Universen die wir bereits kennen – klassische „Origin Stories“.
Etwas ganz anderes hat The Paper gemacht: eine Serie, die weder Figuren, Ort, Arbeitsplatz noch Zeitlinie übernommen hat. Was sie aber aus The Office mitgenommen hat, ist die DNA: Die Art der Inszenierung (durchbrechen der vierten Wand, Handkamera), die Satire auf den Büroalltag, der unangenehme Humor.
Fazit: Du kannst „abspinnen“, was immer du willst und wie du willst.