Der Australier spielt in der Megaproduktion «Dune: Prophecy» eine Hauptrolle. Sollte die Serie ein Hit werden, will er sich endlich auf seine Farm zurückziehen.

- Travis Fimmel, bekannt aus «Vikings», spielt eine Hauptrolle in der Serie «Dune: Prophecy».
- Trotz seines Erfolges als Schauspieler und Model zieht es ihn zurück auf seine Farm in Australien.
- Fimmel plant, sich nach einem möglichen Erfolg der Serie aus dem Schauspielgeschäft zurückzuziehen.
Wenn diese Serie einschlägt, dann war es das für Travis Fimmel. «Eine Million Prozent!», sagt der 45-Jährige im Zoom-Interview mit 20 Minuten. Dann verabschiedet er sich von der Schauspielerei und kehrt heim auf seine Farm in Australien. Die Chancen dafür stehen gut, denn Fimmel spielt eine Hauptrolle in «Dune: Prophecy», der Vorgeschichte zu den Filmen mit Timothée Chalamet (28), die die Kinokassen klingeln liessen.
Während des Gesprächs trägt Fimmel einen Pullover mit dem Logo seiner Biermarke drauf. Bei Instagram zeigt er, wie er daheim mit Schlangen spielt, mit dem Quad durch den Busch düst und an einem Wagen herumwerkelt. Es ist ein krasser Gegensatz zu dem, was er über sein Arbeitsleben erzählt. «Ich habe das Schauspielern nie genossen, nicht ein einziges Mal», gestand er kürzlich «Esquire». Blöd nur, dass der Australier darin richtig gut ist.
Travis Fimmels Unterwäsche-Kampagne sorgte für Autounfälle
Eigentlich wollte Travis einst Profi-Footballer werden, weshalb er als Teenager von der Rinderfarm der Familie ins 200 Kilometer entfernte Melbourne zog. Doch noch vor dem Start der Saison brach er sich ein Bein, sein Traum war geplatzt. Er blieb aber in Melbourne, begann Architektur zu studieren und stählte seine Muskeln an den Stränden. Dabei wurde er vom Freund eines Modelscouts entdeckt und flog mit seinen letzten Ersparnissen nach Los Angeles, wo er laut «The Age Melbourne Magazin» barfuss in den Büros von Calvin Klein auftauchte.
Statt ihn davonzujagen, bot ihm das Modeunternehmen einen geschichtsträchtigen Vertrag an: Fimmel wurde zum ersten männlichen Model, das einen Millionenvertrag unterschrieb, um exklusiv für Calvin Klein zu modeln. Für eine Kampagne posierte er in kurzer, weisser Unterwäsche – doch zumindest in London mussten die entstandenen Plakate schnell wieder abgenommen werden. Zahlreiche Medien berichteten, dass es zu Verkehrsunfällen gekommen sei, weil viele ihre Blicke beim Autofahren nicht vom jungen Fimmel lösen konnten.
«Ich verwirre Menschen mit meinem Grinsen»
Trotz seines Erfolges fehlte Fimmel bereits auf diesem Karrierepfad die Leidenschaft, weshalb er begann, Schauspielunterricht zu nehmen. 2003 sah ihn die Welt trotzdem wieder in Unterwäsche: Fimmel spielte Tarzan in einer TV-Serie. Seinen Durchbruch erlebte er 2013 mit seiner Hauptrolle als Ragnar Lothbrok im «Vikings».
Vielen dürfte sich da das spitzbübische Lächeln des nordischen Kriegers eingebrannt haben. «Ich mag das, weil mein Grinsen die Menschen verwirrt. Ich komme damit in ihren Kopf. Man würde mir alles verzeihen, selbst Mord», erklärt Fimmel. Sein Lächeln zeigt er nun auch bei «Dune: Prophecy». Dort spielt er einen Soldaten, der von einem Riesenwurm gefressen wird und sich danach in eine Art Weltraum-Jesus verwandelt, der Menschen von innen in Flammen aufgehen lassen kann. «Das klang echt verrückt, als ich das Skript gelesen habe. Als Australier bin ich bereits allen möglichen Kreaturen begegnet – bloss Riesenwürmer habe ich nie gesehen. Nur welche zum Fischen.»
Der Naturbursche sehnt sich nach daheim
In der Serie ringt er mit einer Schwesternschaft um Einfluss. Seine Widersacherinnen können Lügen durchschauen, die schlimmsten Ängste von Menschen erkennen und Menschen zum Selbstmord zwingen. Verglichen mit ihnen sei er in der Geschichte eigentlich ein Guter. Er bietet seine Fähigkeiten dem Kaiser an. «Jemanden unbemerkt ein bisschen zu quälen, ohne ihn zu berühren und dann damit davonzukommen – die Gabe aus der Show hätte ich auch in echt gerne», scherzt Fimmel im Interview mit 20 Minuten.
Im gefällt an der Serie, dass alle eine versteckte Agenda haben. Und eigentlich hat er das ja auch. Das Schauspielern bezeichnet er als Mittel zum Zweck. «Gratis würde ich das nicht machen.» Ihm fehle noch ein bisschen Geld, um sich auf Wohltätigkeitsprojekte im ländlichen Australien zu konzentrieren, mit Kumpels Bier aus lokalen Zutaten zu brauen und auf seiner Farm herumzualbern. Denn eigentlich sei er bloss ein grosser Naturbursche.
Dune: Prophecy, nur auf Sky Show am 18. November.