«Keine Ahnung, wie schlecht ich klinge» – Brite spricht Deutsch

Thomas Bourgeois

12 November 2024

Eddie Redmayne spielt in seiner neuen Serie «The Day of the Jackal» auf Deutsch, obwohl er kein Wort versteht. Im Interview erklärt er, warum das ein Vorteil war.

Als greiser Putzmann verkleidet, verschafft sich der Auftragsmörder mit dem Decknamen Jackal (Eddie Redmayne, 42, «Fantastische Tierwesen») Zugang zum Büro eines Münchner Medienmoguls. Im Vorbeilaufen schnauzt er den Wachmann an und sagt in der englischen Originalfassung auf Deutsch: «Lass es», um dessen Plauderei zu unterbinden. Später erkundigt er sich, wo er mit der Reinigung beginnen soll.

Im Interview mit 20 Minuten verrät der britische Schauspieler: «Ich spreche kein Wort Deutsch, die Sprache ist so schwierig! Darum habe ich aber auch keine Ahnung, wie schlecht ich in der Szene klinge.» Beim Dreh haben ihm Sprechcoaches geholfen, die ihm unbekannten Worte zu betonen. Später spricht Redmayne in der neuen Serie «The Day of the Jackal» auch noch Spanisch. «Das war ein Desaster», scherzt er. In Wahrheit gefalle es ihm jedoch, in Fremdsprachen zu schauspielern, weil ihm das mehr Freiheit gebe. «Das Wichtigste als Schauspieler ist es, sich nicht ständig selbst zu bewerten. Wenn ich nicht Englisch rede, fällt mir das leichter.»

Der Bösewicht ist sympathisch, die Gute unverschämt dreist

Als Profikiller agiert der Jackal rücksichtslos. Die Beweggründe seiner Auftraggeber sind ihm egal, Hauptsache die Bezahlung in Millionenhöhe wird pünktlich überwiesen. Trotzdem wirkt er für einen Bösewicht sehr sympathisch – im Gegensatz zu seiner Widersacherin beim britischen Geheimdienst Bianca (Lashana Lynch, 36, «The Marvels»). «Unsere beiden Charaktere haben dubiose Moralvorstellungen», erklärt Redmayne und bringt Lynch neben sich zum Lachen.

Als Verbrecherjägerin erpresst sie eine Frau. Sie zwingt sie, ihr ein Geheimnis zu verraten, und verspricht ihr im Gegenzug, ihre Tochter aus dem Gefängnis entlassen – im Wissen, dass die Tochter längst tot ist. «Ich liebe diese Szene! Als ich das Skript las, habe ich mich richtig darüber gefreut, wie leicht es Bianca fiel, diese Seite zu zeigen. Sie ist komplett rücksichtslos», erzählt Lynch. Oft verzeihe das Publikum dem einen problemlos unmoralisches Verhalten, während es andere dafür kritisiert. Dadurch schränkten sich die Guten selbst ein. «Dabei wollen wir insgeheim doch alle manchmal unsere Hemmungen abwerfen – egal, welche Konsequenz das nach sich zieht.»

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